Monte Legnone 2'609m

Der grösste und höchste Berg am Lario mit markanten Graten, nordwestlicher Eckpfeiler der Bergamasker Alpen.

 

Unsere Wanderung beginnt gemütlich am kleinen Seelein beim Parkplatz unterhalb vom noch geschlossenen Rifugio Roccoli dei Lorla 1‘450m. Entlang des langestreckten, bewaldeten Westgrates steigen wir zunächst nur mässig über einen breiten Alpweg zu der Alp Agrogno ca. 1‘650m. Nun wird’s steiler und einige Serpentinen führen an Schneeresten vorbei zur felsigen Porta die Merli 2‘139m. Südlich vom Kamm queren wir hinüber zum kleinen Biwak Ca’da Legn 2‘148m. Eine gute Wegspur führt durch Geröll, gesichtert mit einigen Ketten und einige kleineren Schneefeldern, welche man auch umgehen kann, den Westgrat hinauf zur Anticima 2‘529m. Wir sind froh über den nur wenig aufgeweichten Schnee und die guten Stufen, welche die Vorgänger gestampft haben. Hilfreich ist auch der Pickel, welcher nun auf dem ausgesetzten Gratstück zum Hauptgipfel vom Monte Legnone 2‘609m zum Einsatz kommt. Leider können wir vom grossartigen Panorama nicht das Geringste sehen und geniessen, denn mittlerweile ist der Gipfel von Wolken umhüllt.

 

Da uns auch ein bissiger Wind um die Ohren pfeift, fällt die Gipfelrast kurz aus. Weil wir den Abstieg über den Schneegrat zurück als eher riskant einstufen, entscheiden wir uns für eine Variante. Der markierten Via Alta della Valsassina über den Ostgrat bis zur alten Militärstrasse runter. Hier müssen wir nur noch kleinere und nicht ausgesetzte Schneefelder queren. Die unendlich vielen Kehren kürzen wir oftmals ab und gelangen dann zum Rifugio Alpe Griera 1‘707m, wo wir unsere verspätete Mittagsrast geniessen. Ungewiss, wo denn der Rückweg durchführen soll, machen wir uns auf den Weiterweg via Alpe Campo und folgen dem Wegweiser mit der Aufschrift Rifugio Roccoli Lorla. Mit dem Feldstecher entdecken wir nun doch Markierungen, welche durch die felsigen Flanken von der verfallen Alp d’Aveno Richtung Alp Arogno führen. Viele Ketten und Eisentritte erleichtern uns den Auf und Ab Weg durch die unendlich vielen Gräben hindurch. Überaus froh sind wir, dass hier keine Schneefelder mehr anzutreffen sind…..sonst wäre Ende. Glücklich über diese unverhoffte anspruchsvolle aber sehr eindrückliche Querung erreichen wir dann die Alp Arogno, wo wir nach einer kurzen Pause gemütlich auf dem breiten Wanderweg zurück zum Auto schlendern. Für die Übernachtung fahren wir kurz vom Parkplatz runter zum Rifugio Bocchetta.